Print text...

Mitteilungen II/2007

Datum: 01.05.2007 - 30.09.2007

Hoch verehrte Mitglieder!

Zum zweiten Quartal des laufenden Jahres dürfen wir Ihnen wieder über verschiedene Ereignisse berichten und auch auf künftige Veranstaltungen verweisen.

Seuchengefahr für Lipizzaner (CEM-Seuche)
Pressemeldungen der letzten Wochen sorgten für Aufregung und Sorge um den Bestand unserer Lipizzaner in der Spanischen Hofreitschule und im Bundesgestüt Piber.

Die programmgemäßen Vorführungen sind durch die Erkrankung nicht behindert. Jedoch fallen die Stallbesichtigungen bis in den Herbst aus. Aus diesem Grund wird auch der seit langem geplante Besuch in Wetzdorf nicht stattfinden können.

Tourneeprogramm der Spanischen Hofreitschule
Die Leitung der Spanischen Hofreitschule hat uns dankenswerterweise das Tourneeprogramm für das laufende Jahr bekannt gegeben.

Mittagstisch mit den Bereitern
In einer gesonderten Aussendung wurde zum gemeinsamen Mittagstisch mit Mitgliedern der reitenden Equipe geladen. Am Donnerstag, den 12. April 2007, ist dieses Treffen zum ersten Mal zustande gekommen.
Die Reitschule war durch deren Leiter, Herrn Ernst Bachinger, den 1. Oberbereiter Klaus Krzisch, die Bereiter Herwig Radnetter und Jochen Rothleitner sowie den Stallmeister, Herrn Johannes Hamminger, vertreten.
Für die „Freunde“ begrüßten Dr. Richard Schmitz und Prof. Dipl.-Ing. Günter Zeman die Anwesenden, unter denen sich auch der stv. Schatzmeister, Herr Heinrich Gawlik, und dessen Gattin, Frau Dipl.-Ing. Brigitte, befanden.
Die Tische im abgesonderten Raum des „Cafe Hofburg“ waren in den Farben der Gesellschaft dekoriert. Im angeregten Gespräch wurden die verschiedensten Themen behandelt und dabei in gelöster Stimmung gegessen und getrunken.

Von allen Seiten wurde eine Wiederholung gewünscht, weshalb ein weiteres Treffen in der zweiten Hälfte Juni vorgesehen ist. Das genaue Datum wird noch gesondert bekannt gegeben werden.

Exkursion 2007 nach Ungarn
Die diesjährige Studienreise, die wieder gemeinsam mit dem „Dokumentationszentrum für altösterreichische Pferderassen“ veranstaltet wurde, führte diesmal zu Pferdezentren im Osten Ungarns und dauerte von Montag, den 14. Mai bis Mittwoch, den 16. Mai 2007.
Diesmal gab es noch mehr interessierte Teilnehmer, so dass zwei Autobusse bestellt werden mussten.
Herr HR Dr. Kugler, der uns die Geschichte Ungarns näher brachte, und Herr Brabenetz, der uns die hippologischen Zusammenhänger erläuterte, mussten deshalb ihre Ausführungen jeweils zweimal halten und wurden von einem zum anderen Autobus ausgetauscht.

Beiden Herren sei auch an dieser Stelle herzlich für ihre lichtvollen, z.T. launigen und mitunter auch kritischen Referate und für diese „Doppelbelastung“ gedankt.

In Tapioszele, ca 40 km südöstlich von Budapest, wurde der erste Halt eingelegt, um das Blaskovich-Museum zu besuchen. Das ist ein klassizistisches, für den ungarischen Kleinadel typisches Herrenhaus und zeigt das in Empire- und Biedermeier gehaltene Interieur, Jagdtrophäen, eine 200 Stücke umfassende Pfeifensammlung, Waffen, Gemälde u.v.m. Es gibt einen anschaulichen Einblick über das Leben dieser Familie im 19. und 20. Jhdt. Die Familie Blaskovich hatte in der Nähe auch ein Gestüt, in dem 1874 die legendäre Stute Kincsem zur Welt kam, die in über 50 Rennen unbesiegt geblieben ist.
Anschließend fuhren wir zu diesem Gestüt in Tápioszentmárton, wo uns die in der Zucht eingesetzten Lipizzanerhengste vorgeführt wurden. Das Zuchtziel ist hier - abweichend von Piber- der Fahrsport, weshalb sie ein deutlich anderes Gebäude aufweisen. Nach dem Besuch des Museums, das großteils der Stute Kincsem gewidmet ist und im Übrigen volkskundliche Exponate zeigt, nahmen wir im Gestütsrestaurant das Mittagessen ein. Es zeichnete sich durch die in Ungarn übliche Üppigkeit aus.
Die Fahrt führte immer weiter nach Osten in die Weiten der Puszta bis Hortobágy, wo im Clubhotel Quartier genommen wurde. Wer bisher zuwenig Pferde gesehen hatte, wurde am nächsten Morgen entschädigt, denn das Gestüt beherbergt über 270 Pferde in schönen, luftigen und weitläufigen Stallungen, die durch Reithallen, Vierecke, Fahrturnierplätze etc. großzügig ergänzt werden.
Man führte uns die Deckhengste der hier beheimateten Noniuszucht vor, aber auch einen zum Einkreuzen verwendeten Oldenburger. Das erregte allerdings die berechtigte Entrüstung von Herrn Brabenetz.
Danach wurden uns mehrere „Ungarische Anspannungen“ gezeigt, darunter die für Hortobágy typische mit 7 Pferden, die erforderlich wird, wenn im Herbst die Puszta grundlos wird und die Wagenräder tief einsinken. Schließlich fuhren wir mit vielen Kutschen in die Puszta hinaus, um Herden des ungarischen Graurindes, das am ausladenden Gehörn erkennbar ist, schwarzer Wasserbüffel und gelockter Mangaliza-Schweine zu besuchen. Csikos in ihrer malerischen Tracht führten uns ihr Können vor, wobei das Auf- und Absitzen mit dem leichten, gurtlosen Csikossattel den sportlichen Ehrgeiz mancher Reiseteilnehmer anspornte.
In einem mit Schilf gedeckten Unterstand war ein Imbiss vorbereitet, der mit dem Blick auf die endlos scheinende Puszta mit Ziehbrunnen, Stutenherden, Ochsengespannen, berittenen Hirten zum einmaligen Erlebnis wurde.

Nach der Rückkehr führte die Reise nach Eger (zu deutsch: Erlau), wo das Quartier im Parkhotel vorbereitet war. Der restliche Nachmittag war der Besichtigung der reizvollen Bischofsstadt mit ihrem mächtigen Dom, dem Schloss, in dem jetzt die Universität untergebracht ist, und der pulsierenden Fußgeherzone gewidmet. Eger ist von Hügeln umgeben, auf denen die Reben wachsen, die zum berühmten „Stierblut“, einem kräftigen und gehaltvollen Rotwein, gekeltert werden.
Nach dem Nachtmahl im Parkhotel ist der Tag im geselligen Beisammensein ausgeklungen. Da die Bar um 10.00 Uhr geschlossen hat, gab es am nächsten Morgen klare Köpfe.

Am dritten Tag unserer Reise besuchten wir Szilvásvárad, das traditionelle ungarische Lipizzanergestüt, das in einem ehemaligen Besitz der Grafen Palavicini untergebracht ist. Fohlenführende Mutterstuten, ein reichhaltiger und eindrucksvoller Wagenpark und die Vorführung der Hengste, darunter der bekannte „Incitato“ erwarteten uns in den tadellos instand gehaltenen Gestütsgebäuden. Höhepunkt war auch hier eine Kutschenfahrt zur Stuten- und Fohlenherde, die auf saftig grünen Hügeln ein beschauliches Leben genießt und von einem berittenen Hirten bewacht wird.
Auch hier gibt es einen gepflegten, mit Tribünen und Richterturm ausgestatten Platz für Fahrturniere und Vorführungen. Hier wurde die Weltmeisterschaft im Fahren ausgetragen, an der noch Prinz Philipp, Herzog von Edinborough, aktiv teilgenommen hat. Im Lovas Étterem wurde nochmals gespeist und schließlich die Heimfahrt angetreten.
Aus verkehrstechnischen Gründen fuhren die Autobusse durch Budapest, was Herrn Dr. Kugler wieder Gelegenheit gegeben hat, uns die Geschichte und Entwicklung der Stadt und ihrer Baulichkeiten näher zu bringen.

Um 21.30 Uhr war die Reise beim Bahnhof Wien-Mitte (Landstraße) wieder zu Ende.

Neue Mitglieder
Major Roland Pulsinger ist Kommandant des Reiterzuges in der Theresianischen Militärakademie in Wr. Neustadt. Wie schon in den Mitteilungen II/2006 berichtet wurde, absolvieren die Eleven der Spanischen Hofreitschule einen Teil ihrer Ausbildung im Reiterzug der MILAK, wobei ihnen im Gegenzug ein Teil der Wehrpflicht anerkannt wird.
Der Vorstand hat daher beschlossen, Herrn Major Pulsinger mit dem auch für die Bereiter üblichen Status als Mitglied in unsere Gesellschaft aufzunehmen.
Herr Major Pulsinger hat die Aufnahme gerne angenommen und freut sich, unsere Mitglieder bei den an der MILAK heuer stattfindenden Turnieren zu begrüßen:

2. bis 3. Juni 2007 CDN-B*
6. bis 8. Juli 2007 CSN-B*


Weitere Veranstaltungen
Die für die Sommermonate vorgesehene Besichtigung des Lipizzaner-Sommerquartiers in Wetzdorf-Heldenberg muss wegen der CEM-Infektion der Hengste entfallen. Stattdessen haben wir am 29. September 2007 für das Privatissimum ein Kontingent begünstigter Karten zur Verfügung.

31. Mai bis 3. Juni 2007
Großes Wiener Dressur- und Springderby mit Intern. Lipizzaner Dressurcup

Juni 2007 12.30 Uhr Mittagstisch mit den Bereitern im Café Hofburg

8. Juli 2007 11.30 Uhr Eröffnung der Ausstellung „Die Hengste der Spanischen Hofreitschule“ portraitiert von Eva Jaeckle

29. September 2007, 14.00 Uhr Privatissimum in der Spanischen Hofreitschule

Generalversammlung 2007
Die Generalversammlung 2007 wird am Samstag, den 13. Oktober 2007 um 15.00 Uhr stattfinden, um unseren Mitgliedern die Möglichkeit zu bieten, die Vorführung der Spanischen Reitschule am 14. Oktober 2007 um 11.00 Uhr zu besuchen.

Wien, im Mai 2007





Zurück...

 
       
    © Gesellschaft Freunde der Spanischen Hofreitschule