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Hofrat Dr. Georg Kugler: Gedanken zur Gründung der Gesellschaft

Datum: 29.10.2011

Gelegentlich werden bis heute über die Gründung der Gesellschaft im Jahre 1966 divergierende Meinungen geäußert, hat doch niemand mehr eine verlässliche Erinnerung daran. Die letzten der handelnden Personen von damals sind von uns gegangen, zuletzt Hermann Moos, der getreue Chronist. So lässt sich trefflich über die Voraussetzungen und Motive der Gründung streiten.

Tatsächlich sind die Voraussetzungen das eine, die Motive das andere Die Voraussetzungen rieten zum Handeln und die handelnden Personen hatten ökonomische bzw. bürokratische Gegebenheiten vor Augen. Die Motive kamen dazu, sie wurden von Reitern und Pferdefreunden, von Visionären wie Traditionalisten, über die pragmatischen Vereinsaufgaben darübergelegt.
Am Anfang steht Oberst Podhajsky. Er hatte als Praktiker wie als Theoretiker die Schule und sieben schwere Jahre auch das Gestüt, durch wechselvolle, zeitweise gefahrvolle Zeiten geführt, mit einer Periode der Konsolidierung zur Bewahrung eines uns zugefallenen Erbes seine Karriere fulminant beendet und mit erfolgreichen Gastspielen im Ausland gekrönt. Zuletzt im Jahre 1964 im Rahmen einer Amerikatournee.

Diese Tournee brachte über die regulären bzw. vereinbarten Abrechnungen hinaus ein unerwartet gutes finanzielles Ergebnis und dieser Umstand gab den unmittelbaren Anlass für Sektionschef Dr. Ferdinand Ott, schon mehr als ein Jahrzehnt Präsidialist des BM für Land¬und Forstwirtschaft, zu handeln. Er war mit den Problemen der Spanischen Reitschule dienstlich vertraut und hatte auch persönlich, wohl durch Podhajsky, Einblick in die finanziellen Schwierigkeiten der Schule im Hinblick auf die Heranbildung des Reiternachwuchses.

Einer der an ihn, von wem auch immer, herangetragenen Lösungsvorschläge war schon damals, also Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, die Spanische Reitschule in ein nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu führendes Institut umzuwandeln. Sektionschef Ott erwähnte dieses Ansinnen vor der Gründungsversammlung und äußerte sich ablehnend, weil die Schule dadurch Gefahr laufe zu einem Zirkus degradiert zu werden.

Hingegen wollte er außerhalb der Behördenorganisation ein Instrument schaffen, durch welches der Schule tatkräftige Unterstützung zuteil werden könnte. Naheliegend war die Gründung eines Vereins der Freunde der Reitschule nach dem Vorbild des Vereins der Museumsfreunde in Wien.
Dieser war bald nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bzw. der Verstaatlichung des Kaiserlichen Kunstbesitzes, gegründet worden und hatte durch vermögende Mitglieder, die alle Kunstsammler waren, wie die Rothschild, Gutmann, Figdor, Miller von Aichholz und viele andere, den staatlichen Museen wirkungsvolle Hilfe bei Ankäufen oder Restaurierungen geleistet.

Auf die damals, nach dem Zusammenbruch der Monarchie, eingeleiteten Strukturveränderungen hatten sie hingegen zu ihrem Leidwesen keinen Einfluss. Als auf Intervention des Vizepräsidenten Capellmann (GV 1991), die Gesellschaft Kontakt mit dem BM aufnahm, um über die Entwicklung und Verhandlungen bezüglich des sogenannten ,,Lipizzaner Gesetzes" informiert zu werden, blieb die Antwort aus.

Die Ähnlichkeit mit den Verhältnissen der habsburgischen Kunstsammlungen war offenkundig, denn auch die Spanische Hofreitschule stand nach der Auflösung des Hofärars gleichsam zur Disposition. Auch ihre Finanzierung war nach 1918 nicht mehr gesichert, konnte aber durch Graf van der Straten und ein ausgezeichnetes Reiterkorps auf neue Grundlagen gestellt werden.

Der zündende Funke für Sektionschef Ott zu handeln war die Mitteilung des damaligen Chefs des Bundespressedienstes, Sektionschef Meznik, dass in Zusammenhang mit der USA Tournee im Jahre 1964 von den amerikanischen Unternehmen bzw. den organisierenden Gesellschaften Mittel für Sozialmaßnahmen in der Reitschule zur Verfügung gestellt worden seien. Dr. Meznik war es gelungen, diese Mittel an der Klippe der Kameralistik vorbei zu lotsen, um sie für den intendierten besonderen Zweck zu retten, indem er die Zustimmung des Finanzministeriums dazu erlangen konnte.

Daraufhin wurde von Dr. Ott zusammen mit Dr. Meznik; dem General der Panzertruppe August Rühling und Oberstleutnant Hans Handler, der gerade erst 1 1/2 Jahre zuvor die Leitung der Reitschule übernommen hatte, ein Proponenten Komitee gegründet und Statuten wurden entworfen. Die großherzige Spende von 375.000. S. wurde auf ein eigenes Konto gelegt. Und darum ging es ja doch in erster Linie, aber es sollte um mehr gehen

Die Proponenten traten in Kontakt mit einer Reihe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und nicht zuletzt mit der reiterlichen Elite und luden zur Gründungsversammlung in die Räume der Spanischen Reitschule, damals noch im Parterre gelegen. Sie fand am 8. Juni 1966 statt und tatsächlich wurden dabei umfassendere Statuten beschlossen, die der Gesellschaft besondere zusätzliche Aufgaben und Ziele ans Herz legten. Es ging nicht nur mehr um die Unterstützung von Sozialmaßnahmen, wie sie Podhajsky von seinen amerikanischen Freunden erbeten haben mag.

Es ging um die Schaffung eines geistigen Zentrums für die Ausarbeitung von Richtlinien für die internationale Dressurreiterei, um die Pflege von Kontakten mit verwandten Instituten des In und Auslandes und um die Erhaltung des überlieferten Reglements der Spanischen Reitschule als Mittelpunkt der klassischen Reitkunst.

Oberstleutnant Handler leitete seine Ansprache vor der Gründungsversammlung mit der Feststellung ein, dass es selbstverständlich die verantwortungsvolle Aufgabe der Reitschule sei, mit bestem Zuchtmaterial beste Leistungen zu erbringen. Das sei leichter gesagt als getan, denn es bestehe ein Mangel an hochqualifizierten Reitern und es sei seine Hauptsorge, das Reiterkorps zu erhalten und zu erweitern, zu vergrößern. Ein Ziel sei es, eine zweite Equipe auszubilden und aufzustellen.
Dafür wäre es notwendig ehemalige Reiter an die Schule zurück zu holen. Und die Dressurreiterei in der Öffentlichkeit zu fördern, denn eine besondere Schwierigkeit liege darin, dass der Nachwuchs aus der Kavallerie fehle.

Könnte, ja müsste, eine Gesellschaft der Freunde der Spanischen Reitschule hier nicht helfend und fördernd auf den Plan treten: einerseits, wie vorgesehen, durch die Verbesserung der sozialen Lage der Bereiter, anderseits durch Bemühungen die gesellschaftliche Anerkennung der Reiter zu heben, ihren Beruf attraktiver zu machen, ihr Standesbewusstsein zu heben? Oberst Albrecht hat später diese Aufgabe auf den Punkt gebracht: "Die Bereiter aus der unzufriedenen Anonymität herauszuführen!“

Um zu Handler im Gründungsjahr zurückzukehren:
Der Verein habe also eguestrische Aufgaben in Hinblick auf die Dressurreiterei und gesellschaftliche in Hinblick auf die Arbeit in der Schule.
Das alles wird verständlich, wenn man erkennt, was uns Nachgeborenen viel leichter fällt, als den Zeitgenossen, dass man sich in einer Phase des Umbruchs befand.
Podhajsky war zu selbstsicher und autoritär gewesen, um sich je mit irgendjemandem in eine Debatte über Ethos der Reiter, Korpsgeist der Schule, oder Verantwortung vor der Geschichte einzulassen. Er pflegte ja nicht einmal Kontakt mit dem Leiter des Gestüts in Piber, höchstens um den Einsatz eines hervorragenden Schulhengstes als Beschäler zu verweigern. Die Reiter der Schule waren ihm gegenüber loyal oder mussten es sein, die Tradition wurde unreflektiert hochgehalten.

Wen besorgte schon die Tatsache, dass die bewährtesten Reiter die Bühne verlassen hatten, aus Altersgründen, aus Rücksicht auf ihrer Gesundheit, aus Protest?

So hatte einer der begabtesten Reiter und Stellvertreter Podhajskys, Hans Handler, gekränkt wegen einer Zurücksetzung, die Schule 1956 verlassen. Podhajsky, selbst sensibel und verletzbar, schien ungerührt und wählte als seinen Stellvertreter seit 1960 Oberstleutnant Hermann Béde Kraut. Hans Handler blieb bei der Reiterei, als Offizier des wiedererrichteten Bundesheeres Lehrer an der Militärakademie und als erfolgreicher Dressurreiter und Richter.

Als er zum Nachfolger Podhajskys ernannt wurde, galt es auch für ihn, die Grundlagen der Tradition zu überdenken. Aber was ihn wirklich bedrängte war die Nachwuchsfrage Die Zahl der Bereiter hatte ständig abgenommen.
Waren es 1938 noch 3 Oberbereiter, 4 Bereiter und 3 BereiterAnwärter (insgesamt 10) gewesen, so waren 1948 in Wels nur mehr 1 Oberbereiter, 4 Bereiter und 2 Bereiter Anwärter (ins ges.7) im Dienst, und bis 1956 hatten 1 Oberbereiter, 4 Bereiter und 2 Bereiter Anwärter die Schule verlassen (unter diesen Wahl und Rochowansky), und zuletzt nach der Amerika Tournee 1964 weitere 2 Bereiter Anwärter. Bei Handlers Amtsantritt verfügte die Schule über 1 Oberbereiter, 3 Bereiter (davon war aber einer mit der Funktion des Stallübergehers betraut) und 5 Bereiter Anwärter.

Noch im Jahr 1965 war eine Entsendung der Spanischen Reitschule zur Weltausstellung in Montreal 1967 wegen unzumutbarer Belastungen der Reiter von Minister Schleinzer ganz im Sinne Handlers abgelehnt worden.

Die versammelten Damen und Herren, denen Handler bei der Gründungsversammlung die Situation der Schule darlegte, waren andererseits aber von einer ganz anderen Tatsache beeindruckt, dass nämlich die Dressurreiterei einen unerwarteten Aufschwung erlebte. Dressurwettbewerbe wurden nicht nur bei den Olympischen Spielen, und zwar mit wachsender Beteiligung, ausgetragen, sondern seit eben diesem Jahre 1966 fanden in der olympischen Halbzeit auch Weltmeisterschaften der Dressurreiterei statt. In Österreich aber, wenn auch nicht nur hier, fehlte es an Ausbildnern seit die Kavallerieschulen geschlossen worden waren.

Dieses Problem beschäftigte die wichtigsten Personen der Gesellschaft der Freunde der Schule ebenso wie deren Leiter Oberstleutnant Handler im Hinblick auf seine Schulreiter.
Philipp von Schoeller, von Anfang an mit dabei und 27 Jahre Präsident der Gesellschaft, hatte als erfolgreicher Springreiter ebenso wie sein langjähriger "Vize", und im Reitsport zeitweise sein Konkurrent, Kurt Capellmann, eine starke, persönlich geprägte Beziehung zur Reiterei. Präsident Schoeller vertrat von Anfang an die Meinung, die Gesellschaft habe eine moralische Verantwortung für Reiter und Pferd.

Eine seiner programmatischen Ansprachen (z.B. GV 1991) begann er mit der Behauptung, der Lipizzaner sei das "österreichische" Pferd schlechthin, der ,,Equus Austriacus". Er bezog sich auf eine Reiterstatuette aus Elfenbein, die Kaiser Karl VI. auf einem "Spanier" in der Levade darstellt. Die vor dem Herrscher kniende allegorische Figur der ,,Austria bietet ihm Krone und Szepter dar. Auch wenn es keinen Kaiserhof mehr gebe, die Hofreitschule müsse weiterhin ein österreichisches Anliegen sein.

Unbestreitbar war für Präsident Schoeller die Reiterei der Hohen Schule dem Bereich der Kunst zuzuordnen Sie sei jedoch nicht nur eine reproduzierende, nach uralter Gesetzmäßigkeit, sondern eine schöpferische Kunst, denn die Bereiter schaffen neues Lebendiges in der Gestalt ihrer Pferde. Prägnant hatte Oberst Albrecht 1976 als neuer Leiter der Reitschule vor unserer Gesellschaft es so ausgedrückt:/" Diese Kunst lässt sich nicht konservieren, ihr Wert kann, wie ein Schauspiel, nur im Augenblick des Entstehens ermessen werden."/ Und Rainer Klimke sah die Kunst des Reiters so in einem Referat vor der Generalversammlung 1988 "in seiner Fähigkeit, das ihm anvertraute Pferd so zur Entfaltung zubringen, dass der stolze Ausdruck des wie selbständig arbeitenden Pferdes den Zuschauer in seinen Bann zieht".

Die großen Herren hatten also eine Vorliebe für idealistische Formulierungen, auch auf die Gefahr hin, die "Spanische" in einen zeitentrückten Glaskasten zu stellen.

Für Schoeller war die Kunst der Bereiter der Spanischen Reitschule ein Stück europäischer, im Besonderen österreichischer Tradition. Dies zu bewahren sei Aufgabe der Schule, es der Öffentlichkeit bewusst zu machen, es gleichsam zu verkünden, sei Aufgabe der Gesellschaft der Freunde dieser Schule. Die Schule dürfe nicht den Forderungen des Fremdenverkehrs unterworfen werden. Und Schoeller zitierte einmal mehr Handler (aus dem Jahre 1966): "Die Anzahl der Vorführungen hat dort ihre Grenzen, wo das Niveau durch Überanstrengung von Mensch und Tier zu leiden beginnt."

Ein Weg, wachsenden Anforderungen der Zeit gewachsen zu sein, sei die Vorbereitung einer zweiten Equipe. Aber überdies sei die Bundesregierung dazu berufen, das einmalige Institut als ein feingestimmtes und daher empfindliches Kunstwerk zu bewahren und zu pflegen.

Präsident Schoeller fühlte sich daher berufen, im Namen der Gesellschaft der Freunde der Reitschule gegenüber der Regierung, dem zuständigen Minister und der Öffentlichkeit im Allgemeinen aktiv zu werden oder wie es im Protokoll steht: ihnen all das ans Herz zu legen, was sie war und ist und bleiben soll, ein Kleinod der österreichischen Geschichte.
Wir wissen um das fast vergebliche Bemühen, auch von späteren Präsidenten und renommierten Mitgliedern unserer Gesellschaft, in diesem Sinne zu wirken. Die Landwirtschaftsminister waren keine Pferdefreunde, keine engagierten Freunde der Reitschule und keine der österreichischen Geschichte, ein Bundeskanzler nannte die Lipizzaner in einem Atem mit Mozartkugeln als unerwünschte, weil lächerliche Aushängeschilder Österreichs. Bis heute ein geflügeltes Wort, das uns zu denken geben muss. Die Spanische Reitschule hat in den Augen vieler keine soziale Relevanz. Sie ragt scheinbar unberührt vom Strom der Zeit wie ein eratischer Block in unsere Epoche, wie Hofrat Allmayer Beck es 1976 ausdrückte: eine Provokation ersten Ranges! Unsere ökonomisch und gewinnorientierte Gesellschaft stellt die Frage nach dem Sinn einer solchen Institution, obwohl Reiten zum Volkssport geworden ist (und sogar eine Ministerin schon auf einem Pferd gesessen ist). Müssen wir uns damit abfinden?

Nein, wir können einer Zeit, die Formlosigkeit, das Informelle, die Zerstörung der Konvention, den Tabu Bruch und dergleichen mehr propagiert, das Wort Friedrich Hebbels entgegenhalten: "Alle Form nur Grenzen steckt, damit sie Eigenstes erweckt." ja dass das rein Formale, vollends aber die von Ethos und Leben erfüllte Form eine geradezu heilende Wirkung haben könnte.
Bedeutsam erscheint, dass sich den Ideen Schoellers und den von ihm formulierten Verpflichtungen so viele Freunde aus der Schweiz und Deutschland und vielen anderen Ländern verschrieben haben, darunter bedeutende Reiterinnen und Reiter. Schon in den ersten Vorstand wurden 1966 der Schweizerische Botschafter Dr. Alfred Escher und Oberst Jakob Ruckstuhl gewählt. Im letzten Jahr der Präsidentschaft Schoellers waren weniger als die Hälfte aller Mitglieder Österreicher. Die Gesellschaft hatte sich international positioniert, was uns auch heute ein Anliegen ist. Schoeller dankte den ausländischen Mitgliedern daher wiederholt und hob deren noble Gesinnung hervor. Wir treten hierin auch heute noch in seine Fußstapfen.

War für Präsident Schoeller das Reiten in der Spanischen eine Kunst, die von einem hohen Ethos getragen wird, eine Kunst, bei der Kopf und Herz und Körper gleichermaßen beansprucht werden, so sah sein geschäftsführender ,,Vize" Hofrat Hermann Moos 28 Jahre lang, also ein Jahr länger im Amt als er, die Sache pragmatischer. Moos versuchte dort zu helfen, wo es notwendig war, dann wenn die Schule um Hilfe bat. Er hat er sich dabei meistens, aber nicht immer, in Übereinstimmung mit dem Präsidenten sehen können, der die hehren Ziele im Auge hatte, Hofrat Moos die Erfüllung der praktischen Aufgaben überlies.

Hervorzuheben ist in dieser Hinsicht die Bereitstellung eines Betrages zum Ankauf einer Lipizzanerstute für Piber auf Bitte des Direktors des Bundesgestütes Hofrat Lehrner; und über Antrag von Brigadier Albrecht, des Nachfolger Handlers als Leiter der Schule, der Ankauf des Pferdes Moonbeam, um die Teilnahme des Bereiters Arthur Kottas Heldenberg an den Olympischen Spielen zu ermöglichen ein aufwendiger Einsatz für die Dressurreiterei, ganz im Sinne Schoellers und Handlers zu Gunsten eines hochbegabten Reiters der Schule.

Man kann sagen, dass die Gründergeneration unserer Gesellschaft die statutengemäße Verpflichtung, junge Bereiter und Bereiter Anwärter finanziell durch Darlehen zu unterstützen, immer erfüllt habe, immer auch im Einvernehmen mit dem Leiter der Schule dass aber ihr idealistisches Anliegen war, die Dressurreiterei in und außerhalb der Schule in Einklang zu bringen. Sie erhoffte sich, die in aller Welt bewunderte Institution für die Dressurreiterinnen und Reiter im eigenen Land fruchtbar machen zu können. Das Fehlen der großen "Künstler" der Spanischen Reitschule bei Internationalen Bewerben wurde wiederholt mit Bedauern kommentiert. Ausdrücklich zum Thema gemacht wurde das noch bei der Generalversammlung 1988, nach den Olympischen Spielen in Seoul. Gleichzeitig wurde aber festgehalten, es gehe um die Reiter, nicht um die Pferde. Der Lipizzaner habe eben andere Aufgaben, als sich mit den übrigen Pferden dieser Welt im Dressursport zu messen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bald nach dem Rücktritt Philipp von Schoellers und Hermann Moos' wurde die so lange, auch vom Leiter der Schule, Dr. Jaromir Qulehla, bis zuletzt abgelehnte Ausgliederung der "Spanischen" aus der ministeriellen Administration durchgeführt. Es erging ihr wie den Museen, der Nationalbibliothek und anderen kulturellen Institutionen. Die Gesellschaft der Freunde der Spanischen Hofreitschule, wie sie nun wieder benannt wurde, geriet in ein Spannungsfeld, das die Gründergeneration nicht kannte. Diese Entwicklung ist nicht abgeschlossen.

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